Gehen oder bleiben? Just Give Me a Reason – Pink

Pink_(singer)

Das Video zum Song kann man hier sehen.

Pink weiß vermutlich, wovon sie hier im Song „Just give me a reason“ (Lyrics gibt’s hier) singt. Eine Frau, ein Mann, eine in die Jahre gekommene Liebe. Die Erinnerung an den Anfang: Leidenschaft, grenzenlose Liebe und Hingabe, Offenheit und die Erfahrung, dass da jemand ist, der meine Wunden heilt, der mir guttut:

„Right from the start
You were a thief
You stole my heart
And I your willing victim
I let you see the parts of me
That weren’t all that pretty
And with every touch you fixed the.“

Aber im Rückblick ist da auch schon ein Verdacht: Warst du nicht von Anfang an ein Dieb, der mir das Herz gestohlen hatte und ich das wehrlose, ahnungslose  Opfer? War da nicht ein Ungleichgewicht in der Beziehung – von Anfang an? Und jetzt ist da der Zweifel, die Indizien für eine Untreue, für den Verfall der Liebe:

„Now you’ve been talking in your sleep oh oh
Things you never say to me oh oh
Tell me that you’ve had enough
Of our love, our love…“

Soll er doch zugeben, dass er genug hat, dass da eine andere ist, dass Langeweile und Alltag in die Beziehung Einzug gehalten haben. Bevor er antworten kann, kommt aber auch die Hoffnung zur Sprache, sie gibt noch nicht auf. Vielleicht gibt es ja eine Erklärung für den Wandel. Lass uns reden:

„Just give me a reason
Just a little bit’s enough
Just a second we’re not broken just bent
And we can learn to love again
It’s in the stars
It’s been written in the scars on our hearts
We’re not broken just bent
And we can learn to love again.“

Die Veränderung ist da, we’re not broken just bent“, von Narben ist die Rede und Verletzungen,  aber das muss ja noch nicht das Ende sein: man kann die Liebe neu lernen, hofft sie.

Und er? Ist das typisch Mann oder ist es einfach meistens so, dass einer die Krise sieht und der andere sie nicht wahrhaben will? Er weiß nicht, wovon sie redet: alles Einbildung, Schatz, wir sind ok, was du immer hast:

„I’m sorry I don’t understand
Where all of this is coming from
I thought that we were fine
Your head is running wild again
My dear we still have everythin‘
And it’s all in your mind
You’ve been havin‘ real bad dreams oh oh…“

Sie wendet ein: Ja, es WAR alles gut, aber jetzt ist etwas anders geworden, siehst du das nicht? Oh we had everything-  Yeah but this is happenin'“…

Wie ein Gespräch geht es weiter zwischen Pink und Nate Ruess von der Indie-Pop-Band fun, ein vorsichtiges pro und contra eines Beziehungsstatus:

„Sie: Oh tear ducts and rust
Er: I’ll fix it for us
Sie: We’re collecting dust
Er: But our love’s enough

Er: You’re holding it in
Sie: You’re pouring a drink…“

Jeder hat so seinen Bewältigungsmechanismus, aber gemeinsam kommen sie zum Schluss:

„No, nothing is as bad as it seems – we’ll come clean.“

Rost, Staub, Tränen – kann man eine lange Liebesbeziehung führen ohne sie? Pink und ihr Ehemann Carey Hart, der auch im Video zu sehen ist, haben hier vielleicht ein Stück Beziehungsgeschichte geschrieben. Seit 2006 verheiratet, wieder getrennt, dann aber doch ein gemeinsames Kind – 2013 schreiben sie das „verflixte 7.Jahr“. Das Lied „Just give me a reason“ gehört zum Album „The Truth about Love“ (2012) und scheint zumindest gegen den Trend anzusingen, eine „angestaubte“ Liebe wegzuwerfen, wenn es schwierig wird.

Man kann nach Gründen suchen, die Beziehung zu beenden oder eben nicht aufzugeben. „Just give me a reason…“ Haben die beiden ein Rezept? Sieht so aus: reden, sich erinnern, die Liebe suchen, auftauchen aus dem verwirrenden Strudel der Zweifel und des Misstrauens, reden, reden, lieben, weitermachen – sich nicht trennen eben. Ist doch ganz einfach, oder? 😉

Ein sehr schönes Gedicht zum Thema ist mir im Blog von Theomix begegnet, das gebe ich euch gerne mit auf den Weg:

                       wie lange bleiben

wie lange bleiben
wann ist es zeit
zu gehen

alles alt geworden
bringt bleiben gutes
entscheidet das wohlfühlen

wer setzt das maß
was ist der preis
wie lange bleiben

17. 4. 2013

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