Wieder ist einer der Großen in der Musikwelt gegangen. Robin Gibb ist gestern in London seinem Krebsleiden erlegen. Als die Bee Gees haben die Brüder Barry, Maurice und Robin Gibb mich in meiner Jugend musikalisch begleitet – unverkennbare Stimmen, unverwechselbare Melodien und Erinnerungen – Saturday Night Fever, yeah…
Den Song „Immortality“ (Lyrics gibt es hier, Dank auch an Heinrich für den Tipp zum Lied) haben sie 1998 für Celine Dion geschrieben, die ihn im Video auch mit den Bee Gees zusammen singt.
Es gibt diese Momente im Leben, da wagen wir Menschen die ganz großen Gedanken. Meist sind es Übergänge, Zeiten des Umbruchs, Abschiede, die uns fragen lassen: Wer bin ich eigentlich, wo stehe ich, wo ist mein Platz im großen Ganzen?
“So this is who I am,
And this is all I know,
And I must choose to live,
For all that I can give,
The spark that makes the power grow
And I will stand for my dream if I can,
Symbol of my faith in who I am…”
Auch wenn ich vielleicht nicht das ganze Bild erfasse, nicht weiß, wohin die Reise geht, stehen bleiben geht nicht. Da ist dieser Funke, der mich am Leben erhält, der meinen Traum nährt, der dem Glauben an mich selber Stärke gibt. Wo das fehlt, wo dieser Funke verglüht, da erlischt auch der Lebenswille.
Und so sind wir alle auf dem Weg durch die Ewigkeit:
“ I make my journey through eternity“.
Die Frage ist nur: heißt das auch, dass wir unsterblich sind?
„I will make them give to me – immortality“
Ist das vermessen – oder gibt es das eben, Menschenleben, die verglühen, wie ein Funken im Feuer, und diejenigen, die bleiben? Die meinen, dass sie eine Mission zu erfüllen haben?
“Fulfill your destiny… Cos I have found a dream that must come true… There is a vision and a fire in me…”
Die Geschichte scheint dieser Idee recht zu geben. So viele vergessenen Leben und daneben die, deren Namen die Geschichtsbücher füllen. Diese Art von Unsterblichkeit ist nicht für jeden.
Andererseits, es gibt diese Momente auch im Leben der normalen Sterblichen, in denen wir uns nichts mehr wünschen als eben dieses „Nicht-enden-wollen“ – auch davon spricht das Lied „Immortality“:
“But you are my only… I keep the memory of you and me inside…With all my love for you… We don’t say goodbye…”
Die Liebe will Ewigkeit, auch wenn die Erfahrung immer wieder dagegen spricht. Nichts ist berechenbar:
“I’m sorry I don’t have a role for love to play… My fate is on the wind,
The king of hearts, the joker’s wild… ”
Wir wünschen uns Liebe, die nicht endet und Leben, das nicht bedroht ist durch den Tod. Beides gibt es nicht für uns auf dieser Erde.
Auch Robin Gibb hat den Kampf gegen den Krebs verloren. Vergessen wird er sicherlich so bald nicht. Nach menschlichem Ermessen ist das aber wohl nur eine Frage der Zeit…
Wenn da nicht die Ewigkeit wäre und der, der die Zeit in Händen hält. Da bestünde dann doch Hoffnung auf „immortality“, Unsterblichkeit. Vielleicht ist da ja doch Einer, der zu uns sagt:
„I keep the memory of you and me, inside
We don’t say goodbye
We don’t say goodbye
With all my love for you.”
Schön wär’s doch…