Zugegeben – bei dem Song ist erst mal das Video der Hingucker, dann achtet man auf die Musik und zuletzt auf den Text. Aber der Song hat eben auch einen Text – und so gehaltlos ist der gar nicht!
OK Go, eine amerikanische Rockband aus Chicago, haben mit Needing/Getting einen absoluten Youtube-Hit gelandet, zur Zeit über 16 Millionen mal angeklickt. Dass ein Auto auch Musik machen kann, wissen wir jetzt – eine unglaubliche Planung und Präzision muss dahinter stehen, alle Achtung! Wer hat all die Gitarren am Wegesrand installiert und justiert, die Klangstäbe aufgehängt, die Klaviere aufgestellt?
OK Go haben dafür offenbar Zeit, denn mit der Liebe läuft’s zur Zeit nicht so gut, wenn man den Lyrics von Needing/Getting glauben darf. Und anstatt die ganze Zeit einfach nur dazusitzen und auf die Verflossene zu warten, wird man doch lieber kreativ!
„So I been sitting around
Wasting my time
Wondering what you been doing…“
Sie ist weg, aber er kommt nicht von ihr los – was sie wohl macht?
„Aw, and it ain’t real forgiving
It ain’t real forgiving
Sitting here picturing someone else living…“
Was schief gelaufen ist? Wir wissen es nicht und es wird auch nicht verraten. Es hört sich so an, als gäbe es etwas zu vergeben – aber wie geht das und kann man das, wenn man einfach nur an jemanden denkt oder muss man sich dafür begegnen?
Das Drama ist: er liebt sie noch, er braucht sie –
„And I, yeah, I still need you, but what good’s that gonna do?“
Das hilft nix, denn, so die weise Erkenntnis des Songs:
„Needing is one thing and getting, getting is another.“
Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten: sie vergessen oder hoffen, dass sie ihre Meinung ändert.
Möglichkeit eins: geht nicht, wenn man jemanden liebt, denn…
„… I’ve been hoping for months
Hoping for years
Hoping I might forget
Aw, but it don’t get much dumber
It don’t get much dumber
Than trying to forget a girl when you love her.“
Und was ist mit Möglichkeit zwei? Genauso aussichtslos, denn – hier kommt wieder eine weise Erkenntnis ins Spiel bzw. in den Liedtext von Needing/Getting –
„I’ve been waiting for months
Waiting for years
Waiting for you to change
Aw, but there ain’t much that’s dumber
There ain’t much that’s dumber
Than pinning your hopes on a change in another.“
Es stimmt schon – die Chance einen Menschen zu ändern, ist nicht allzu groß. Wie schwer ist es schon, sich selber zu ändern – um wie viel geringer die Aussicht, bei einem anderen so etwas zu bewirken.
Aber die Hoffnung stirbt zuletzt, zum Glück:
„When?
When?
Why not now?
Why not me?“
Ja, warum eigentlich nicht er? Bei so viel Kreativität und Spaß seitens der Band OK Go mit dem Video zu Needing/Getting sollte sich die Angebetete das vielleicht doch noch mal überlegen, oder? 😉
P.S. Interessanter Clip über die Entstehung des Videos: