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Man kommt ja nicht drum herum, um dieses Lied, das schon wochenlang die Nr. 1 in den deutschen Charts belegt. Mit „Someone like you“ aus dem Album „21“ hat die britische Künstlerin Adele den ganz großen Hit gelandet. Und meine Vermutung bestätigt sich einmal mehr: Lieder über Liebeskummer berühren oft mehr als Songs, die einfach die Freude und das Glück einer Liebesbeziehung besingen. Sagt sie selber auch im Lied:
„Sometimes it lasts in love,
But sometimes it hurts instead.“
Der, den sie geliebt hat und immer noch liebt, wird nicht begeistert sein von ihrem Auftritt. Er ist inzwischen glücklich verheiratet – mit einer anderen.
„I heard that you’re settled down,
That you found a girl and you’re married now.
I heard that your dreams came true…“
Und so fragt sie fast ein wenig scheinheilig: Warum bist du so zurückhaltend und still, so kenne ich dich doch gar nicht:
„Old friend, why are you so shy?
Ain’t like you to hold back or hide from the light.“
Für ihn ist sie Vergangenheit, für sie ist die Erinnerung an vergangene Zeiten so präsent und lebendig, dass sie noch einmal in sein Leben platzen muss- ihr ist durchaus bewusst, dass sie da eine Grenze überschreitet, aber der Wunsch ihn wiederzusehen, ist übergroß:
„You know how the time flies,
Only yesterday was the time of our lives.
We were born and raised in a summer haze,
Bound by the surprise of our glory days.
I hate to turn up out of the blue uninvited,
But I couldn’t stay away, I couldn’t fight it…“
Was sie von ihm will? Dass er sich auch erinnert, dass er sie nicht vergisst – und naja, dass er sich vielleicht wieder in sie verliebt:
„I had hoped you’d see my face,
And that you’d be reminded that for me it isn’t over…Don’t forget me, I beg“
Ganz schön schwierig und unter Umständen peinlich, diese Situation. Aber wer verliebt ist, dem ist das egal.
Ob man ihr das abnehmen darf, dass sie ihm das Allerbeste wünscht? Da nagt auch Eifersucht und wer kennt sie nicht, die Frage: was hat sie/er, das ich dir nicht geben konnte? Es klingt fast ein wenig trotzig, wenn sie beteuert, dass sie schon jemand anderen finden wird – ehrlicher scheint mir ihre Erkenntnis, dass er für sie einzigartig war und ist:
„Nothing compares,
No worries or cares,
Regrets and mistakes, they’re memories made,
Who would have known how bittersweet this would taste?
Never mind, I’ll find someone like you.
I wish nothing but the best for you.“
Wie lange kann so etwas gehen – die Trauer um eine verlorene Liebe? Wieviel Zeit gibt man sich heute dafür, bevor man sich in eine neue Beziehung stürzt? Und warum hilft es nicht, wenn andere beteuern, dass die Zeit alle Wunden heilen werde? Sie tut es ja, meistens – zum Glück.
Zumindest lernen wir, mit den Wunden und Narben zu leben:
„Regrets and mistakes, they’re memories made,
Who would have known how bittersweet this would taste?“
Und ja, man kann auch den Schmerz lieben, für eine Weile, und solche Lieder wie Adeles “Someone like you” hören – oder “New Age” oder “Happiness” oder „Somebody that I used to know“… Den oder die Ex sollte man aber vielleicht nur in Gedanken aufsuchen, alles andere ist meistens nicht sehr förderlich für die „Wundheilung“ …. 😉
Hier noch ein Link zu einem schön-melancholischen Video zum Song, gefilmt frühmorgens in Paris, der Hauptstadt der (unglücklich) Liebenden