Schlaflos in NY: Empire State of Mind – Alicia Keys / Jay-Z

Vor drei Jahren war ich eine Woche lang in New York – für mich der Inbegriff, das Sinnbild einer Stadt, ein „state of mind“. Ich war fasziniert von dieser „Stadt, die nie schläft“: taghell nachts am Times Square, bunt, lebendig durch die Menschen aus aller Welt, laut und hektisch – aber auch grün, relaxed, alternativ, kreativ in manchen Stadtteilen.

New York ist in vieler Hinsicht ein Sinnbild für Amerika und die moderne, westliche Zivilisation und war deshalb sicherlich auch Ziel der Terroranschläge vom 11.September 2001 vor  genau 10 Jahren.

Ich stand am Ground Zero, das einfach nur wie eine Großbaustelle aussah und konnte nicht begreifen, was Menschen antreibt, die so etwas planen und durchführen können, eine Stadt und ihre Menschen so im Nerv zu treffen.

Man meint, sie zu kennen, diese Stadt aus Filmen und TV Serien – sie sieht auch genauso aus. Viele Songs haben die Liebe zu NY besungen, so auch der von Alicia Keys und Jay-Z. „Empire State of Mind“ aus dem Jahr 2009.

Ich habe für heute die etwas leisere, auch kürzere Variante von Alicia Keys am Piano gewählt. Die Lyrics könnt ihr hier nachlesen.

Sie besingt ebenso wie in der gemeinsamen Originalfassung mit Jay Z  das besondere Flair dieser Stadt, besonders die Träume derer, die hier leben, und deutet  auch die Kehrseite des Traums an: soziales Elend, Kriminalität und Gewalt:

“Grew up in a town that is famous as the place of movie scenes
Noise was always loud, there are sirens all around and the streets are mean.”

Prostituierte, Drogendealer, verrückte Prediger gehören genauso hierher wie die Banker, Touristen, Kinder und alte Leute:

„On the avenue, there ain’t never a curfew, ladies work so hard
Such a melting pot, on the corner selling rock, preachers pray to God“

Die Sehnsucht, der Hunger nach Leben, Gerechtigkeit und Anerkennung ist groß:

„Some will sleep tonight with a hunger far more than an empty fridge“

Eins scheint sie alle zu verbinden – der Traum vom Glück, was auch immer das heißen mag:

„I got a pocketful of dreams
Baby, I’m from New York
Concrete jungle where dreams are made of
There’s nothing you can’t do
Now you’re in New York
These streets will make you feel brand new
Big lights will inspire you“

Der Asphalt–Dschungel ist ein heißes Pflaster, aber die Erfolgsgeschichten kursieren und nähren die Träume derer, die es noch nicht geschafft haben.

Die in den Himmel ragenden Wolkenkratzer als Symbol für die menschliche Schöpfungskraft, auch für den Größenwahn vielleicht.

Das Faszinierende an dieser Stadt ist für mich eben diese Spannung, der „concrete jungle“, die Brüchigkeit der Träume, wie sie auch an 9/11 zutage trat.

10 Jahre später – und die Stadt lebt und pulsiert. Auch wenn der amerikanische Patriotismus nur schwer zu verstehen und manchmal zu ertragen ist – NY und der „Empire State of Mind“ sind für mich ein Sinnbild dafür, dass das Leben stärker ist als Hass und Tod, dass das Miteinander von Menschen unterschiedlicher Nationalität, Religion und Tradition möglich ist.

John Lennon Memorial

“One hand in the air for the big city,
Street lights, big dreams all looking pretty
No place in the world that can compare
Put your lighters in the air, everybody say yeah, yeah…”

Werbung

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s