Rockstars in der Midlife Crisis? Walk – Foo Fighters

Wer “Falling Down” mit Michael Douglas gesehen hat, wird seinen Spaß haben am Video zum Song “Walk” von den Foo Fighters aus ihrem neuen Album „Wasting Light“. Aber auch sonst ist das Video ein (teilweise recht derbes!) Vergnügen: Ein gestresster und geschniegelter Mann, David Grohl von den Foo Fighters, bleibt auf dem Weg zur Arbeit  im Stau stecken und beschließt, andere Wege zu gehen. Das fängt damit an, dass er nicht mehr Auto fährt, sondern geht.

Nur die Gitarre nimmt er mit und die lässt erahnen, dass es sich eben nicht um einen ganz normalen Büromenschen handelt. Auf seinem Spaziergang durchs neue Leben begegnen ihm jede Menge Unannehmlichkeiten – und es gibt kein Happy End , zumindest nicht für ihn. Seine Bandkollegen machen sich noch lustig über den von der Polizei abgeführten Musiker. Zum Glück hatten sie vorher noch Zeit, das neue Album mit dem Song „Walk“ aufzunehmen…! 😉

Die Lyrics könnt ihr hier nachlesen, das Video hier ansehen.

Die Mühle des ewig gleichen Berufs-Alltags, Formeln, jeden Montag wieder startklar und einsatzbereit:

To whom it may concern, I think I lost my way. Getting good at starting over every time that I return”.

Da ist nur eine Erinnerung an andere Zeiten, einen anderen Anruf:

A million miles away your signal in the distance…“

Wer da ruft, ist nicht klar, wohl aber ist da das Gefühl: etwas stimmt nicht in meinem Leben, es ist aus dem Gleichgewicht geraten. Ich sollte etwas ändern:

I’m learning to walk again; I believe I’ve waited long enough. Where do I begin? I’m learning to talk again, can’t you see I’ve waited long enough. Where do I begin?

Laufen statt Autofahren, Reden statt Telefonieren – das sind ja nur zwei Beispiele für andere mögliche Prioritäten. Dann ist da die Erinnerung an Kinder- und Jugendzeiten:

Do you remember the days we built these paper mountains, then sat and watched them burn. I think I found my place, can’t you feel us growing stronger – little conquerors…”

Wo ist diese Abenteuerlust geblieben, der Zusammenhalt der Freunde, das Gefühl, dass niemand einem den Weg versperren kann?

Sehen wir da Anzeichen einer Midlife-Crisis bei den Foo Fighters? Das Alter hätten sie ja – und es ist ja auch ganz normal und gesund, wenn man sich in den 40ern mal fragt: wie soll es weiter gehen?
Man möchte frei sein, nicht anderen nach dem Mund reden, die eigene Meinung vertreten:

Now, for the very first time don’t you pay no mind. Set me free again…”

Das Lebensgefühl der Lebensmitte? “To sacrifice but knowing to survive” – du weißt, dass Verzicht nicht immer Verlust sein muss, dass du dich weiter entwickelt hast.
You keep alive a moment at a time but still inside a whisper to a riot – to sacrifice but knowing to survive, the first to climb another state of mind…” – du lebst für den Tag, weil du nicht weißt, wie viel Zeit dir bleibt, aber in dir ist der Aufruhr, der Protest noch lebendig und wenn es nur ein Flüstern ist.

Im Laufe und gegen Ende des Songs bricht sich das Flüstern Bahn, der Protest gegen das Ende, die Begrenzung, den Tod:

I never wanna die
I’m dancing on my grave
I’m running through the fire
Forever, whenever
I never wanna die
I never wanna leave
I never say goodbye
.”

Wenn die Midlife Crisis der Foo Fighters solche Songs wie „Walk“ hervorbringt, dann:

Ein „Hoch“ auf die Krise! 😉

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